Vorbilder

Eines der Erfolgsgeheimnisse gelingenden christlichen Lebens ist die richtige Auswahl und die gelungene Anwendung des Prinzips des “Vorbildes”. Niemand muss das Rad neu erfinden, sondern kann sich ein Stück seines Weges an Menschen hängen, die weiter sind und einem weiter helfen können. Solche Beziehungen geistlicher Elternschaft nehmen in der Bibel aus gutem Grund einen weiten Raum ein, z.B. als Beziehung zwischen Mose und Josua (AT) und zwischen Paulus und Timotheus (NT).

Allerdings gilt hier, was für viele hochwirksame Stoffe gilt: Was viel hilft, kann bei falschem Gebrauch auch viele unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Letzten Sonntag habe ich zum ersten Mal in meinem Leben über einen Bibeltext gepredigt, der sehr intensiv auf die negativen Nebenwirkungen geistlicher Vaterschaft eingeht – und nur am Rande auf die unglaublichen Segnungen, die damit erlebt werden können. Die Predigt ist ganz besonders vier Täuflingen gewidmet – ich möchte sie hier aber einem weiteren Personenkreis zugänglich machen. Vielleicht dient Sie auch Ihnen? Weiter unten abgebildet die zwei Graphiken, die während der Predigt entstehen.

Viel Freude beim Hören!

Graphik 1: Krankes Bild geistlicher Elternschaft. Die grössere Figur (das Vorbild) hat die höherwertige Beziehung zu Gott und deshalb die größere Kompetenz. Das kleine Würstchen lebt davon, zur Leitfigur aufzuschauen (dünner, grüner Pfeil). Weil dies auf Dauer niemals ausreichende und befriedigende Antworten fürs ganze Leben bringt, entsteht Mangel (an Freiheit, Perspektive, Chancen…) und es können sich sich nach Jesu Worten ungute Dinge reinmischen (rot).

Das ist echt krank. Bitte zur nächsten Graphik scrollen, da wird es gesund!

Graphik 2: Gesundes Bild geistlicher Elternschaft. Beide haben eine völlig gleichwertige Beziehung zu Gott. Wie wichtig Johannes diese Tatsache ist, zeigen eindruckvoll Schlüsselsätze aus seinem Evangelium (links in grün). Die gestrichelten Pfeile, die geistliche Elternschaft zeigen, sind grün für “wahren, guten, geistlichen Vorbildcharakter, der mich weiterbringt”, rosa für “eigenes, muss aber nicht schlecht sein” und rot für “auch der geistliche Vater/Mutter kann sich furchtbar irren und großen Schaden anrichten”.

Gesunde geistliche Elternschaft bedeutet, dass sich freie Persönlichkeiten begegnen, die sich gegenseitig nichts schuldig sind und die eine völlig gleichwertige Beziehung zu Gott haben – durch Jesus Christus, ohne weitere “Mittler” – und vor allem ohne geistliche Minderwertigkeit. Auf dieser Basis entdeckt “der Kleine”, dass ein anderer Christ ihm auf Bereichen voraus ist, auf denen er selbst weiterkommen möchte. Hieraus kann sich eine geniale geistliche Beziehung entwickeln. Für einen Lebens- oder Glaubensabschnitt. Aber ohne ungesunde Bindungen und Beschränkungen. Mehr dazu in der oben gelinkten Predigt.

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