Rassendiskriminierung als Grund allen Übels? Vielleicht schaut die Welt in die falsche Richtung!

Wer sich traut, eine andere Sichtweise wenigstens zu prüfen, ist hier richtig. Zuerst möchte ich vorausschicken, dass für mich jede Art von Diskriminierung wegen einer anderen Hautfarbe nicht nur ein Verbrechen an Mitmenschen ist, sondern auch eine Verhöhnung Gottes, der uns verschiedenartig geschaffen hat, um unsere Welt etwas bunter zu machen. Das steht für mich unerschütterlich fest.

Die Frage ist für mich, ob die ganze Welt wirklich nun in die richtige Richtung schaut, wenn sie die Not der Afro-Amerikaner pauschal am Rassismus festmacht. Das ist zu einfach gedacht, und deshalb möchte ich hier zu dieser Diskussion noch einen anderen Aspekt hinzufügen:

In Deutschland wachsen 12% aller Kinder bei einem Elternteil (meist der Mutter) auf. Bei uns werden die Probleme, die damit einhergehen, immer wieder angesprochen: Überforderung, Kinderarmut, Abwesenheit männlicher Rollenvorbilder. Mit unserem deutschen Sozialsystem kommen wir einigermaßen damit klar. Nun raten Sie mal, wie hoch dieser Prozentsatz bei Afroamerikanern ist? Na, eine Idee? Es sind 70%! SIEBZIG Prozent aller afroamerikanischen Kinder wachsen nur bei der Mutter auf. Meist bei sehr jungen Müttern. Dieses Phänomen ist dermaßen verbreitet, dass es sogar eine Hymne für diese “Baby-Moms” gibt. Dort finden sich Zeilen wie ” ’cause nowadays it’s like a badge of honor/to be a baby mama” was ungefähr bedeutet; “…heute ist es eine Ehre, eine Alleinerziehde, sehr junge Mutter zu sein”. Hier das Video, das diese Lebensart hochhält, ja heroisiert:

Hier wird eine unglaubliche Not zum erstrebenswerten Lebensstil erhoben – doch wo bleiben diese Kinder? Sie werden im Ghetto bzw. von der Ghetto-Gang “erzogen”. Das Ergebnis auf den Punkt gebracht: In den USA leben ca. 8% Schwarze, die aber 50% aller Morde begehen – meist an anderen Schwarzen.

Glenn Cartman Loury

Hier soll nun ein Afro-Amerikaner zu Wort kommen. Er stammt aus Chicago und ist 72 Jahre alt. Er promovierte in Ökonomie am Massachusetts Institute of Technology und wurde 1982 der erste festangestellte schwarze Professor der Harvard-Universität. Hier ein Zitat von ihm aus der Neuen Züricher Zeitung von gestern:

“Ja, Rassismus ist allgegenwärtig, aber als entscheidender Faktor, der den sozialen Aufstieg ermöglicht oder verhindert, hat er im letzten halben Jahrhundert wesentlich an Gewicht verloren. Ich bin sicher, dass es in Amerika tiefsitzende Probleme der Ungleichheit gibt, die alle betreffen, aber speziell auch Schwarze. Manche sind institutionell, aber viele haben mit der Kultur und dem Verhalten der Schwarzen selber zu tun. Ich rede vom Graben in der Bildung, von der höheren Kriminalitätsrate, ich rede von der Zerstörung der schwarzen Familien. Sieben von zehn schwarzen Kindern werden außerhalb der Ehe geboren. Es ist eine Tatsache, dass eine Familienstruktur, in der eine Mutter, aber kein Vater vorkommt, für das Einüben normativer Praktiken in der Gesellschaft ungesund ist, sozial ungesund, weil es verhaltensauffällige Jugendliche produziert. Die Leute sind frustriert, dass die konventionellen politischen Muster wie der Ausbau der Wohlfahrtsprogramme mit Sozialleistungen nicht funktioniert haben. Und darum flüchten sie sich in die leere These vom Rassismus. Sie reden von 1619, als die ersten Schwarzen in Amerika landeten, sie sprechen von Sklaverei, die vor über 150 Jahren abgeschafft wurde. Aber sie reden nicht davon, dass die soziale Gesundheit der Schwarzen in Amerika im Jahr 1950 grösser war als heute. Damit meine ich die Struktur der Familien, die Kriminalitätsrate, den Bezug zur Arbeit, die Werte, mit denen Kinder großgezogen werden. In einem Satz zusammengefasst: Rassismus existiert, aber er erklärt nicht besonders gut, was hier vorgeht.”

Natürlich ist es bequemer, sich über Rassismus zu echauffieren als über traditionelle Familienstrukturen nachzudenken. Man hat einen Aufreger und kann mit bestem Gewissen auf die “Bösen” zeigen – um sich selbst betroffen, aber richtig gut zu fühlen. Bis die ganze Aufgeregtheit sich totgelaufen hat – aber damit ist unsere Welt keinen Deut besser geworden.

Lasst uns stattdessen starke Familien aufrichten. Familien, in denen Kinder Mütter und Väter im Alltag erleben können. In allen Herausforderungen und Nöten genauso wie in allen schönen Stunden und vielleicht hin und wieder in richtig großen, gemeinsamen Siegen! Ich bin überzeugt davon, dass wir damit der Welt einen grösseren Dienst erweisen.

Liebe Grüsse

Bernd

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