Mündiges Christsein?

Hier die Predigt vom letzten Sonntag zum Thema:

Viel Freude beim hören!

Wer bei Hören merkt, dass dieses Thema aktuell und wichtig ist – und falls die Erkenntnis dämmert, dass eine Weiterbeschäftigung oder Vertiefung hilfreich sein könnte, hier das PDF des Merkblattes, das die Predigt zusammenfasst und eine Anregung zur weiteren Reflextion sein kann:

Einen schönen Sommertag wünscht

Dein / Euer Bernd

Kind mit dem falschen Geschlecht?

Erstmals ist ein Kinderfilm (FSK 0, also ohne Altersbeschränkung) auf Deutsch zu sehen, in dem ein Kind gezeigt wird, das sein biologisches Geschlecht ablehnt und sich entscheiden hat, ein Mädchen zu sein. Es ist auf Netflix zu finden: “Der Baybsitter-Club” Staffel 1, Folge 4.

Bailey wird gespielt von einem 9-jährigen biologischen Jungen, Kai Shappley, der tatsächlich für sich an Anspruch nimmt, Mädchen zu sein – also einem “echten” Transgender-Kind. Bailey wird vom Babysitter selbstverständlich als Mädchen behandelt, sie spielen Prinzessinnen (in Rosa), während die alten Jungs-Klamotten noch im Schrank hängen.

Eines Tages geht es Bailey nicht gut, es tritt Fieber auf, die Babysitterin kann kein Elternteil erreichen, und wählt den Notruf. Im Krankenhaus wird Bailey von Krankenschwester und Arzt mehrmals “misgendered”, d.h. nach Aktenlage als “junger Mann” angesprochen. Die Babysitterin, ein etwas schüchternes Mädchen, greift sich heldenhaft ein Herz und bittet Schwester und Arzt zu einem Gespräch, in dem sie ihnen “misgendering” vorwirft. Arzt und Schwester zeigen sich betroffen, versprechen sich bei Bailey zu entschuldigen und geloben Besserung. Natürlich muss Bailey auch keinen blauen Krankenhauskittel anziehen… (ich wusste gar nicht, dass es in amerikanischen Krankenhäusern auch rosa Patientenkittel gibt :-). Die Babysitterin wird von ihrem Vater und allen anderen beteiligten Erwachsenen für ihren Heldenmut gelobt.

Soweit die Episode.

Hier einige kritische Anmerkungen dazu: In der gesamten Serie werden auf sehr ernsthafte Weise Probleme von Kindern bzw. Jugendlichen im vorpubertären Alter thematisiert: Selbstwert, Erziehungsthemen, Trennung von Eltern durch Scheidung, Lebensrealität von Halbwaisen, Peer-Stress usw. Die Serie will in dieser Hinsicht für Kinder relevant sein und beleuchtet jedes der angerissenen Themen ausführlich und aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Nicht so beim Transgender-Thema. Hier wird als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt, dass es Kinder geben soll, die mit dem falschen biologischen Geschlecht geboren wurden. Ebenso wird suggeriert, dass ein vorpubertäres Kind dies für sich selbst richtig erkennen und einschätzen kann. Erwachsene, die dies nicht sofort nachvollziehen und akzeptieren, werden als verletzend, ja diskriminierend dargestellt. Was hätte denn der Arzt gesehen, wenn er nicht nur in die Akte geschaut hätte, sondern auf das Kind? Einen vorpubertären Teenager-Jungen mit langen Haaren. Der Gedanke, dass das materielle, real vorhandene biologische Geschlecht eines Menschen ziemlich wichtig ist, wird völlig ausgeblendet. Auch eine kritische Auseinandersetzung nach dem Motto “irren ist menschlich – was ist, wenn du kein Mädchen, sondern einfach ein Junge bist, der viele weibliche Anteile hat” fehlt völlig. Der Gedanke, dass Bailey, falls er/sie sich weiter auf diesen Weg begibt, eine unglaubliche Leidenszeit vor sich hat (Hormonbehandlungen, unzählige Operationen) dämmert niemand – schon gar nicht, dass diese Leidenszeit sich ins Extreme steigert, wenn sich im Verlauf des späteren Lebens herausstellen sollte, dass Bailey, neun Jahre alt, sich vielleicht doch geirrt hat – so etwas gibt es, siehe z.B. hier:

Leider nur auf Englisch – aber immerhin – sehr schönes British-English 🙂

Ein ergebnisoffener Umgang mit der Situation, in der das eine oder andere mögliche Szenario kritisch beleuchtet wird, scheint den Machern fremd. Stattdessen verkommt die Episode zu einer Reklamesendung für Transsexualität und spiegelt vorpubertären Jugendlichen, die auf der Suche sind nach ihrer geschlechtlichen Identität, Folgendes vor: Alles ist möglich – und die erwachsenen Frauen und Männer um dich herum dienen nicht etwa zur Orientierung – sondern haben dich in dem, was du heute für dich passend und richtig findest, zu respektieren und zu bestätigen.

Dieser Ansatz ist nicht ungefährlich und für mich ist es nicht verständlich, wie hier “FSK 0” verliehen werden konnte. Kinder unter 12 sollten diese Episode nicht ohne kritische Begleitung durch ihre Eltern, in der einige der o.g. Aspekte durchgesprochen werden, konsumieren.

Einen schönen Tag wünscht

Bernd Kollmann

Verwildertes Land und Öko-Verirrungen

Senecio jacobaea

Wer kennt diese Pflanze? Sie wuchert überall dort, wo weniger als dreimal jährlich gemäht wird. Also an Wegesrändern, auf Brachen und auf ökologischen “Ausgleichsflächen”. Sie ist sehr giftig, ihr Gift reichert sich in der Leber an, weil es dort nicht abgebaut werden kann. Auch im Heu und in der Silage bleibt das Gift erhalten. Am schlimmsten betroffen sind die Imker – das Gift des Jakobskreuzkrautes sammelt sich im Honig. Es ist hochgradig leberschädigend und krebserregend.

Warum dieses Thema in einem Glaubens-Blog? Weil das Problem eine geistliche Wurzel hat und uns viel über geistliche Zusammenhänge lehren kann! So können wir uns dem Thema nähern:

Ältere Leser erinnern sich vielleicht noch an die 60er und 70er Jahre: Man sah an den Wegrändern und auf Brachen zumeist ältere Menschen mit Leiterwägelchen und Sichel, die sich von dort Futter holten für die Kaninchen zuhause. Sogar ich (Bj. 1964) kann mich noch an diese Bilder erinnern. In ärmeren Gegenden der Welt ist es völlig normal, dass nicht so gut betuchte Menschen bzw. “Landlose” mit ihren zwei oder drei Ziegen am Wegesrand, an Feldrändern oder auf Brachen stehen, um dort “herrenloses” Futtergrass zu nutzen. Auf diese Weise werden die Ränder hin und wieder abgeerntet. Das Jakobskreuzkraut hatte damals, in solch einer genutzten Kulturlandschaft keine Möglichkeit der massenweisen Verbreitung.

Heute frönt man der Öko-Idee, dass vom Menschen möglichst ungerührte Natur das Beste für alle ist. Mindestens in einer Kulturlandschaft ist dieser Ansatz falsch. Land will und soll genutzt werden (nicht ausgenutzt oder verbraucht), aber genutzt. Denn – und jetzt kommt der geistliche Ansatz: Gott hat uns diese Erde zum Nutzen gegeben. Es entspricht seinem Willen, dass wir das nutzen, was er uns zur Verfügung stellt.

Wie wichtig ihm dieser Ansatz ist, wird an mehreren Stellen der Bibel deutlich, ganz besonders im Alten Testament, z.B. im Buch Exodus Kapitel 23 Vers 29-30: Die Israeliten sollten nach Gottes Willen ein bestimmtes Land bekommen, bisherige Bewohner dieses Landes wollte Gott daraus vertreiben. Darüber mag man denken, wie man möchte, mir kommt es auf einen bestimmten Aspekt an, nämlich auf die geregelte Nutzung. Gott sagt dazu: “Ich will sie aber nicht in einem Jahr vor dir vertreiben, damit das Land nicht zur Öde wird und die Tiere des Feldes nicht zu deinem Schaden überhand nehmen. Nach und nach will ich sie vor dir vertreiben, bis du so fruchtbar geworden bist, dass du das Land in Besitz nehmen kannst!”

Mit anderen Worten: Gott hat das Land dazu geschaffen, es nutzbar zu machen, nutzbar zu halten – also es zu bebauen und zu bewahren. Durch die Hand von Menschen. Wo immer wir diesem Auftrag nicht nachgehen oder anderen Ideologien anhängen, die uns daran hindern, diesem Auftrag nachzugehen, verdirbt das Land uns zum Nachteil. Das wird am Beispiel der gelben Blume besonders deutlich: Alle wollen Bienen, Bienen gibt es nur durch Imker, Imkerei ist teuer und lebt davon, auch Honig verkaufen zu können – aber niemand will vergifteten Honig. Und die gelbe Blume vermehrt sich in der Zwischenzeit prächtig, weil wir an “unberührte Natur” mitten im Kulturland glauben wollen. Und natürlich auch, weil wir den “Armen” unter uns so alimentieren, dass er sich keine Kaninchen mehr halten muss, um einen Sonntagsbraten genießen zu können – und selbst er das möchte, darf er in seinem Garten oder auf seinem Balkon wahrscheinlich gar keine Kaninchen mehr halten.

Nicht falsch verstehen: Ich gönne jedem seine Sozialhilfe zum Leben und zur Teilhabe – wenn jedoch im Warenkorb der Sozialhilfe Kinobesuche und Kneipenbesuche auch dann integriert sind wenn Kinos und Kneipen gar nicht geöffnet haben, weil sie aus Seuchengründen geschlossen sind – und wenn gleichzeitig diejenigen, die durch ihre Steuern und Sozialbeiträge die Sozialhilfe ermöglichen, sich mit Kurzarbeitergeld begnügen müssen – dann ist das im Ansatz krumm und schief.

Die biblische Wahrheit “nutze, das, was dir von Gott gegeben ist, sonst verwildert und verdirbt es” lässt sich von der Ökologie oder der Sozialpolitik auch gut übertragen auf das persönliche Leben. Wo immer wir dafür bestimmt, berufen und eingesetzt sind etwas auszuüben oder zu nutzen, bringt es Segen, dies zu tun – und uns in Schwierigkeiten, wenn wir das einfach brach liegen lassen. Gestern war Sonntag, und mir ist aufgefallen, dass z.B. auch die Anbetung Gottes so ein Bereich ist, der uns zur Nutzung und Bebauung gegeben wurde. Anbetung zu kultivieren macht Freude, macht Geist und Seele gesund, inspiriert, stärkt den Glauben und die Hoffnung. Gibt Ausrichtung auch für andere Lebensbereiche. Also: Vater, den Sohn und den Heiligen Geist anzubeten ist eine ganz feine Sache. Deshalb hat uns Gott auch zur Anbetung geschaffen. Lassen wir diesen Bereich einfach liegen, gedeiht auf dieser Brache alles mögliche – sie verwildert und dort treiben komische Pflanzen bald alle möglichen giftigen Blüten. Es erfordert nicht viel Phantasie, um zu sehen, wie “verwilderte” Anbetung ungute Gewächse sprießen lässt – hier nur ein paar wahllos herausgegriffene Beispiele: Anbetung des Geldes (Geiz) der Sexualität (Unreinheit), der Zukunft (Angst, Sorge), der Lebenslust (Adipositas, Todesangst) des Konsums (Gier).

Jedesmal, wenn ich über Land fahre und die giftige gelbe Blume sehe, erinnert mich das daran, dass Gott Land, d.h. Möglichkeiten, Chancen und Lebensbereiche, geschenkt hat, die wir gerne bebauen und bewahren dürfen – um dann zu erleben, dass es sich gut entwickelt, die richtigen Blüten treibt und am Ende tolle Früchte hervorbringt.

Mit diesen Gedanken eine gute Woche!

Liebe Grüsse

Euer Bernd

Persönliches Hygiene-Konzept Teil 2

Innerhalb kürzester Zeit ist es praktisch für jeden Menschen in unserem Land und in Europa zu einer Kernkompetenz geworden, auf einen Blick ein Hygienekonzept zu verstehen und umzusetzen. Wir finden solche Hygienekonzepte vor Einkaufspassagen, Shops, vor Veranstaltungen und Vereinsheimen, vor Behörden und sogar auf öffentlichen Plätzen.

Wie steht es um Dein inneres “Hygienekonzept”? Was lässt du an Dein Herz, wer oder was darf so dich an dich ran, dass es Dich beeinflusst? Dich glücklich oder traurig machen kann?

Hier ist das Angebot von zwei biblischen Lehr-Einheiten über Gottes Hygienekonzept für unser Herz und unseren Geist. Das Besondere daran: Es stammt von unserem Schöpfer – von dem, der uns am Besten kennt und der ganz genau weiß, wie wir funktionieren.

Beide Lehreinheiten sind recht gehaltvoll, es lohnt sich, sie möglichst intensiv einwirken zu lassen um dann daraus ein ganz persönliches inneres Hygienekonzept zu stricken. Wie wäre es damit, diese beiden Lehreinheiten auf einem Stick oder einer CD mit in den Urlaub zu nehmen und sie am Strand oder beim Wandern ganz in Ruhe zu hören? Vielleicht auch mehrmals, damit der Inhalt nicht einfach vorbeirauscht?

Hier ist Einheit 2, den ersten Teil findest Du weiter unten.

Wenn du mit der rechten Maustaste auf die drei Punkte klickst, kannst Du diese Predigt runterladen, z.B. auf einen Stick – oder sie auf CD brennen.

Schöne, inspirierte Ferien!

Liebe Grüsse

Bernd Kollmann

Stadt und Land

Wer wissen möchte, wo wir in 10 oder 15 Jahren sind, tut manchmal gut daran, übern großen Teich zu schauen. Dort kann man Entwicklungen beobachten, die irgendwann rüberschwappen zu uns.

Eine Entwicklung ist dort aktuell massiv: Nämlich die Überlegung, ob es wirklich so weise ist, in riesigen Städten immer mehr Menschen zu konzentrieren. Neben der Corona-Pandemie ist es die Polizeigewalt und die Übergriffe der Demonstranten, die das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Bereits vorher haben viele Elemente die bunten, lauten Verheißungen der “riesigen Stadt” in Frage gestellt: Preise fürs Wohnen, das Gefährungspotential, die schlechten Schulen, um nur ein paar zu nennen.

Es spricht sich langsam rum, dass es echte Alternativen gibt. Das wird mir fast täglich vor Augen geführt: Wenn ich nach Husum zur Arbeit fahre, nehme ich die Route über Ostenfeld. Dort ist z.Zt. die Ortsdurchfahrt gesperrt und ich muss über einen Schleichweg südlich der Hauptstraße ausweichen. Dieser Schleichweg führt direkt an der Schule vorbei. Blitzblank, wunderschön, anspruchsvolle Architektur, top angelegter Garten, gegenüber ein kleines Schwimmbad – nix spektakuläres, aber genauso sauber. Ein paar hundert Meter weiter eine neue Villa, wie man sie vielleicht in Düsternbrook oder Russee (= Inseln der Reichen und Schönen in Kiel) erwarten würde. Und ich denke mir: Aha, da hat jemand begriffen, wo es sich lohnt, nachhaltig zu investieren! Und Ostenfeld ist noch gar nichtmal so speziell: In Mildstedt z.B. sieht es nicht viel anders aus.

Was bedeuten diese Beobachtungen für mich – was können sie für uns bedeuten? Zuerstmal sollten wir alle Minderwertigkeit ablegen, die sich vielleicht eingeschlichen hat, weil wir “aufm Land” leben. Dann sollten wir damit rechnen, dass der Schatz, den wir jeden Tag unbewußt genießen, vielleicht denmächst auch für Städter als Gold erkennbar wird: Geringe Krimminalität, eine höhere Dichte intakter Familienstrukturen, ein Bewußtsein für den Wert der “Heimat” im Sinne der lokalen Gemeinde und ihres Umfeldes. Das Streben der gesamten Gemeinschaft, vor Ort Qualität zu schaffen und die Bereitschaft, diese auch zu erhalten. Kurze Wege für Leute, die was verbessern wollen. Eine andere Dimension des Respekts voreinander (geh mal hin zu zähle in Ostenfeld oder Mildstedt die Graffitis an den Wänden – das geht ganz schnell).

Was überm großen Teich jetzt schon als regelrechter Exodus aus der Stadt in die Vorstädte und aufs Land beobachtet werden kann, könnte bald auch bei uns ankommen! Wer jetzt die Chance hat, zu wählen, weil er in der Phase ist, sich über den “Nestbau” Gedanken machen zu dürfen – wähle weise!

Liebe Grüsse

Bernd

Hygiene-Konzept – etwas anders und sehr persönlich

(Teil 1 / Teil 2 findest Du weiter oben)

Diese Predigt war etwas ganz besonderes – sie war seit ungefähr 10 Tagen auf meinem Herzen – und dann habe ich sie am letzten Montag so eindrücklich erlebt, dass es mich fast aus den Socken gehauen hat. Das wird berichtet – allerdings mit so veränderten Charakteren, dass sich niemand wiedererkennen kann. Die Wahrheit aber bleibt. Ich wünsche Euch eine inspirierte Zeit…

…und dass es vielen Hörern gelingt, etwas davon umzusetzen! Liebe Grüße, Euer Bernd

Umgedeutete Wahrheit

Legt die Lüge ab! Jeder von euch sage, wenn er mit seinem Nächsten spricht, die Wahrheit… die Bibel, Epheserbrief, Kap.4,25

In unserer Zeit werden in bester Absicht Worte so umgedeutet, dass die Wahrheit auf der Strecke bleibt – mit allen Konsequenzen. Ein besonders eindrückliches Beispiel dafür konnte man in den USA beobachten – wobei hier gestern die Wahrheit wieder aufgerichtet wurde. Die Geschichte geht so:

Eines der wichtigsten Projekte der Obama-Administration war eine Krankenversicherung für alle. Doch hierbei ging es nicht nur um das soziale Anliegen, auch links-progessive, liberale Ideen sollten im selben Aufwasch gleich mitverwirklicht werden. Also versah man die Regularien der “Obamacare” mit dem Verbot, jemand auf der Basis von Rasse, Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Alter oder Behinderung zu diskriminieren (Section 1557). D.h. es werden nur solche Krankenversicherungen zugelassen, die diesen Regularien entsprechen. Dann, gegen Ende der zweiten Amtszeit von Obama, wurde in diesen Bestimmungen ein Wort umgedeutet – also Lüge durch Neudefinition reingemsicht: Das Gesundheitsministerium veröffentlichte eine neue Definition von “Geschlecht” – wonach nicht mehr das biologische Geschlecht maßgeblich, sondern die “gender identity”, also die selbtgefühlte oder wahrgenommene geschlechtliche Identität maßgeblich ist.

Das bedeutet: Jemand, der ärztliche Hilfe im Rahmen von Obamacare sucht, darf im Zweifelsfall nicht aufgrund seiner biologischen Identität behandelt werden, sondern muss auf der Basis seiner selbstgefühlten oder selbstwahrgenommenen Geschlechtsidentität behandelt werden – alles andere wäre sexuelle Diskriminierung und strafbar. Ein Arzt, der sich darüber hinwegsetzt, würde unter Umständen seine Zulassung verlieren.

So geht staatlich erzwungene Lüge. Wo führt das hin?

Es kam, wie es irgendwann kommen musste: Eine biologische Frau, die für sich in Anspruch nahm, ein Mann zu sein, kam mit schlimmen Bauchschmerzen ins Krankenhaus. Tatsächlich war “er” unwissend schwanger. Eine Behandlung nach frauenärztlichen Maßstäben hätte sexuelle Diskriminierung bedeutet und wäre ein Verstoß gegen geltendes Recht gewesen. Keine Krankenkasse durfte dafür bezahlen und kein Arzt wollte sich darauf einlassen. Also musste dieser selbstdefinierte Mann nach Stunden der Quälerei ein totes Baby zur Welt bringen.

Donald Trump hat nun gestern angekündigt, die Definition von “Geschlecht” in der Bestimmungen zur öffentlichen Krankenversicherung wieder ändern zu lassen auf die Bedeutung “biologisches Geschlecht”. Auf den Sturm der Entrüstung aus der Transgenerszene bin ich schon gespannt…

Laufend wird dem gegenwärtigen Präsidenten der USA vorgeworfen, die Obama-Fortschritte wieder zunichte zu machen. Nun geht es hier nicht darum, Trump zu verteidigen, aber diese Tragödie zeigt, dass jede Geschichte mehrere Seiten hat. Wenn in einem hochentwickelten Land mit bester medizinischer Versorgung einem Kind nicht auf die Welt geholfen wird, um ein Gesetz zu erfüllen, ist dieses Baby im Grunde einen politischen Tod gestorben. Obwohl in dieser ganzen Begebenheit niemand aus böser Absicht gehandelt hat, hat die Verdrehung der “biologischen” Wahrheit schreckliche Konsequenzen gezeigt. Hier ist progessive Ideologie auf das Leben geprallt und das Leben hat verloren.

Diese Geschichte zeigt, wie wichtig es in unserer toleranten Welt ist, die Wahrheit nicht aus den Augen zu verlieren.

Schönen Samstag,

Euer Bernd

Nachtrag: Gestern (15.06.) wurde bekannt, dass das höchste amerikanische Gericht entscheiden hat, dass auf dem Bereich des Arbeitsmarktes die Diskriminierung Homo- und Transsexueller, wenn sie nur wegen ihrer geschlechtlichen Orientierung gekündigt werden, unzulässig ist. Dies trägt sogar einer der von Donald Trump neuberufenen konservativen Richter (Neil Gorsuch) ausdrücklich mit. Einfach weil es eindeutig richtig ist, Menschen nicht auszugrenzen, weil sie eine andere geschlechtliche Orientierung haben. Der Kommentar von Trump dazu: Er nannte das Urteil «sehr kraftvoll», und meinte «so haben sie entschieden» (lt. NZZ).

Nachtrag 2: Weil einige die Geschichte vom “schwangeren Mann” für so abgefahren halten, dass Quellenangaben gewünscht wurden, hier ist sie: Ihr findet das in wissenschaftlicher Sprache im “New England Journal of Medicine” unter dem Titel: “The Power and Limits of Classification”. Und weil diese Medizinzeitschrift so viel Wert auf Seriosität legt, bietet sie auch einen Absatz unter der Rubrik: “Was ist eigentlich daraus geworden”. Daraus möchte ich hier zitieren, weil es spannend ist:

“After discharge from the hospital, Sam reestablished care. He resumed antihypertensive treatment and requested the placement of a copper IUD. Though he had not planned or expected the pregnancy, he was heartbroken at the loss of his baby and had a major depressive episode. Despite having significant dysphoria related to menstruation, he has not resumed testosterone treatment, since he prefers to have continued menses that reassure him that he is not pregnant.”

Die weitere Entwicklung in Kürze: Sam entwickelte eine sehr schwere Depression nach dem Verlust seines Babys. Er hat sich mittlerweile eine Kupferspirale zur Verhütung künftiger Schwangerschaften einsetzen lassen. Und er hat sich entschieden, auf eine Testosteron-Therapie zu verzichten, weil er seine Montasregel als Beweis dafür erleben möchte, dass er wirklich nicht schwanger ist.

Rassendiskriminierung als Grund allen Übels? Vielleicht schaut die Welt in die falsche Richtung!

Wer sich traut, eine andere Sichtweise wenigstens zu prüfen, ist hier richtig. Zuerst möchte ich vorausschicken, dass für mich jede Art von Diskriminierung wegen einer anderen Hautfarbe nicht nur ein Verbrechen an Mitmenschen ist, sondern auch eine Verhöhnung Gottes, der uns verschiedenartig geschaffen hat, um unsere Welt etwas bunter zu machen. Das steht für mich unerschütterlich fest.

Die Frage ist für mich, ob die ganze Welt wirklich nun in die richtige Richtung schaut, wenn sie die Not der Afro-Amerikaner pauschal am Rassismus festmacht. Das ist zu einfach gedacht, und deshalb möchte ich hier zu dieser Diskussion noch einen anderen Aspekt hinzufügen:

In Deutschland wachsen 12% aller Kinder bei einem Elternteil (meist der Mutter) auf. Bei uns werden die Probleme, die damit einhergehen, immer wieder angesprochen: Überforderung, Kinderarmut, Abwesenheit männlicher Rollenvorbilder. Mit unserem deutschen Sozialsystem kommen wir einigermaßen damit klar. Nun raten Sie mal, wie hoch dieser Prozentsatz bei Afroamerikanern ist? Na, eine Idee? Es sind 70%! SIEBZIG Prozent aller afroamerikanischen Kinder wachsen nur bei der Mutter auf. Meist bei sehr jungen Müttern. Dieses Phänomen ist dermaßen verbreitet, dass es sogar eine Hymne für diese “Baby-Moms” gibt. Dort finden sich Zeilen wie ” ’cause nowadays it’s like a badge of honor/to be a baby mama” was ungefähr bedeutet; “…heute ist es eine Ehre, eine Alleinerziehde, sehr junge Mutter zu sein”. Hier das Video, das diese Lebensart hochhält, ja heroisiert:

Hier wird eine unglaubliche Not zum erstrebenswerten Lebensstil erhoben – doch wo bleiben diese Kinder? Sie werden im Ghetto bzw. von der Ghetto-Gang “erzogen”. Das Ergebnis auf den Punkt gebracht: In den USA leben ca. 8% Schwarze, die aber 50% aller Morde begehen – meist an anderen Schwarzen.

Glenn Cartman Loury

Hier soll nun ein Afro-Amerikaner zu Wort kommen. Er stammt aus Chicago und ist 72 Jahre alt. Er promovierte in Ökonomie am Massachusetts Institute of Technology und wurde 1982 der erste festangestellte schwarze Professor der Harvard-Universität. Hier ein Zitat von ihm aus der Neuen Züricher Zeitung von gestern:

“Ja, Rassismus ist allgegenwärtig, aber als entscheidender Faktor, der den sozialen Aufstieg ermöglicht oder verhindert, hat er im letzten halben Jahrhundert wesentlich an Gewicht verloren. Ich bin sicher, dass es in Amerika tiefsitzende Probleme der Ungleichheit gibt, die alle betreffen, aber speziell auch Schwarze. Manche sind institutionell, aber viele haben mit der Kultur und dem Verhalten der Schwarzen selber zu tun. Ich rede vom Graben in der Bildung, von der höheren Kriminalitätsrate, ich rede von der Zerstörung der schwarzen Familien. Sieben von zehn schwarzen Kindern werden außerhalb der Ehe geboren. Es ist eine Tatsache, dass eine Familienstruktur, in der eine Mutter, aber kein Vater vorkommt, für das Einüben normativer Praktiken in der Gesellschaft ungesund ist, sozial ungesund, weil es verhaltensauffällige Jugendliche produziert. Die Leute sind frustriert, dass die konventionellen politischen Muster wie der Ausbau der Wohlfahrtsprogramme mit Sozialleistungen nicht funktioniert haben. Und darum flüchten sie sich in die leere These vom Rassismus. Sie reden von 1619, als die ersten Schwarzen in Amerika landeten, sie sprechen von Sklaverei, die vor über 150 Jahren abgeschafft wurde. Aber sie reden nicht davon, dass die soziale Gesundheit der Schwarzen in Amerika im Jahr 1950 grösser war als heute. Damit meine ich die Struktur der Familien, die Kriminalitätsrate, den Bezug zur Arbeit, die Werte, mit denen Kinder großgezogen werden. In einem Satz zusammengefasst: Rassismus existiert, aber er erklärt nicht besonders gut, was hier vorgeht.”

Natürlich ist es bequemer, sich über Rassismus zu echauffieren als über traditionelle Familienstrukturen nachzudenken. Man hat einen Aufreger und kann mit bestem Gewissen auf die “Bösen” zeigen – um sich selbst betroffen, aber richtig gut zu fühlen. Bis die ganze Aufgeregtheit sich totgelaufen hat – aber damit ist unsere Welt keinen Deut besser geworden.

Lasst uns stattdessen starke Familien aufrichten. Familien, in denen Kinder Mütter und Väter im Alltag erleben können. In allen Herausforderungen und Nöten genauso wie in allen schönen Stunden und vielleicht hin und wieder in richtig großen, gemeinsamen Siegen! Ich bin überzeugt davon, dass wir damit der Welt einen grösseren Dienst erweisen.

Liebe Grüsse

Bernd

Unglaubliche Vorgänge – finanziert von Deinen (und meinen) Steuern:

Wenn es um die Hilfe für arme Länder geht, die von COVID-19 schwer gebeutelt sind, steht für die Vereinten Nationen fest: Wer Hilfe will – und zwar grundlegende Dinge wie Essen und Trinkwasser – muss bereit sein, auch “sexual and reproductive health services” anzubieten. Unter dem Eupemismus “sexual and reproductive health services” in den UN-Publikationen verbirgt sich das Recht auf staatlich finanzierte Abtreibung bis zum letzten Tag. Damit sagt die UN: Wer von uns vor dem Tod durch Verhungern und Verdursten gerettet werden möchte, muss auch Abtreibungen anbieten. Hier kann man das nachlesen:

https://www.unocha.org/sites/unocha/files/Global-Humanitarian-Response-Plan-COVID-19.pdf

Ihr findet das auf den Seiten 26 und 27. Leider hab ich die Publikation nur im englischen Original gefunden. Nun kann man ja unterschiedlich über Abtreibungen denken – aber das Recht auf Abtreibung auf die gleiche Stufe zu stellen wie die Versorgung mit Essen und Trinkwasser ist schon ein starkes Stück. Auf den Punkt gebracht sorgen wir mit deutschen Steuergeldern dafür, dass hilfsbedürftige Nationen zu Praktiken gepresst werden, die in unserem eigenen Land aus guten Gründen verboten sind.

Und irgendwie interessiert sich Keiner dafür. Oder doch? In diesem Block soll diese Sauerei jedenfalls nicht verschwiegen werden. Vielleicht liest das ja jemand, der seinen Bundestagsabgeordneten mal darauf anspricht…

Mit nachdenklichen Grüssen

Euer Bernd

OHA, dieser Beitrag hat ja schnell tüchtig Resonanz hervorgerufen – ich sei zu plakativ – deshalb hier eine Version für die reflektierten Leser – mit Begründungen für die wesentlichen Kritikpunkte:

Zunächst zu meiner Aussage “bis zum letzten Tag”: Wer Abtreibung als Option fordert, fordert erstmal Abtreibung. Hier müssten Einschränkungen definiert werden, wenn Einschränkungen gewünscht wären. Doch diese sind nicht gewünscht.

Dann zu “pressen” – natürlich steht da nicht “Zwang” oder “Erpressung” – das ist klar. Aber es steht Folgendes:
“The following responses must be accelerated or scaled up to achieve Strategic Priorities 2 and 3″ Mit meinem stümperhaften Englisch lese ich hier etwas wie: Die folgenden Reaktionen müssen beschleunigt (oder “scaled up”, d.h. vergrößert, heraufgesetzt oder verbessert) werden, um von der UN als “Strategische Priorität 2 und 3” behandelt zu werden. Zu Priorität 2 gehört Essen und Trinkwasser.

Nun zur Definition von den Reaktionen, die bescheunigt, vergrössert, heraufgesetzt oder verbessert werden sollen, das ist u.a. “sexual and reproductive health services”. Es geht also um die Definition “sexual and reproductive health services”.
Hier ist sie: “The right to reproductive choice means that women have a right to choose whether or not to reproduce, including the right to decide whether to carry or terminate an unwanted pregnancy and the right to choose their preferred method of family planning and contraception”. Ist nix Neues, stammt von 1998, der gesamte Text ist hier zu finden:

Rights to Sexual and Reproductive Health
Also Zusammenfassend: Ich drücke das recht plakativ aus – man kann das auch gerne in der globalen Amtssprache ausdrücken, wie die UN das macht. Doch die Tatsache an sich bleibt: Willst du als Land mit “Priorität 2” behandelt werden, was die Voraussetzung dafür ist, um in der Notlage von der Weltgemeinschaft Essen und Trinken zu bekommen, musst die Förderung der Abtreibung vorangetrieben werden. Ansonsten gibt es nix. Für mich ist es unfassbar, wie jemand es wagen kann, diese Dinge miteinander zu verbinden, und ein Skandal, dass ich als Steuerzahler so eine Sauerei auch noch mitfinanzieren muss.

So sieht das aus.

Gruß aus dem Norden, Bernd

Entspannt glauben…

Wer eine Ermutigung für tiefenentspannten Glauben (ohne Verwässerung oder Lauheit) gut gebrauchen kann – hier ist etwas Inspiration. Hat viel mit Himmelfahrt zu tun. Wer letzte Woche nur den “Vatertag” gefeiert hat, für den ist das unten stehende Audio ein echtes “must have”:

Anmerkung für theologisch Interessierte Hörer: In dieser Predigt ist ganz feine schottische Theologie verarbeitet, die der Christenheit insbesondere von den Brüdern Torrance geschenkt wurde. Ja, Gott gebraucht auch Schotten, um uns mit der Nase auf die Wahrheit zu stossen 🙂