Aller Abschied fällt schwer…

Heute geht mein Dienst in Husum zuende. Wer der Schwere meines Gemüts ein wenig nachspüren möchte – hier mein “offizieller” Abschiedsbrief an die Husumer:

Husum, am 31. Januar 2021

Hallo Ihr Lieben,

meine Dienstzeit in Husum neigt sich dem Ende zu. Mit dem Beginn des Februars werde ich leider nicht mehr Pastor der Freien Christengemeinde Husum sein. Zum 31.01. endet auch meine Tätigkeit als Vorsitzender des Vereins, in dem unsere Gemeinde organisiert ist sowie alle anderen Leitungsämter und Verantwortlichkeiten. Gerne hätte ich mich persönlich von jedem Einzelnen verabschiedet, doch leider ist das nicht möglich. Mit diesem Brief möchte ich unsere gemeinsame Zeit abrunden:

Dass es nun so gekommen ist, haben wir uns sicher alle anders vorgestellt. Die Gemeinde, ihre Freunde, aber auch wir als Ehepaar und als Familie. Doch unüberwindliche Hindernisse haben sich verfestigt und konnten unter den vorhandenen Voraussetzungen nicht bewältigt werden. Bei mir ist dadurch die langfristige Perspektive für einen fruchtbaren Dienst im bisherigen Rahmen verloren gegangen. Dennoch gibt es Gründe, dankbar zurückzublicken. Ich durfte bereichernde Beziehungen eingehen und erleben. Menschen sind in dieser Zeit zum Glauben gekommen. Ich durfte in den 2-3 Jahren, je nachdem, wie man das sehen möchte, viel lernen und bin gespannt, was Gott in der kommenden Zeit daraus macht.

Entscheidend ist, dass niemand zulässt, dass sich Unvergebenheit oder Verbitterung festsetzen. Oftmals tarnen sich solch toxische Gefühle als Ernüchterung, Enttäuschung, Verärgerung oder Frust. Vergessen wir nie: Nichts davon ist bindend, bleibend oder in Stein gemeißelt. Das einzige, was wirklich feststeht durch Zeit und Ewigkeit ist ein Kreuz auf einem Hügel bei Jerusalem. Und von dort fließt ein Strom der Gnade, der für jeden Einzelnen jeden Morgen neu und frisch alles freisetzt, was zum Leben nötig ist – in welchen Umständen auch immer! Deshalb möchte ich jeden um Vergebung bitten, den ich verletzt habe. Das war nie meine Absicht. Auch ich selbst möchte niemandem etwas nachtragen.

Viele fragen mich: Wie geht es nun weiter? Was mich betrifft, gibt es noch keine Pläne, da ich mich in den letzten Wochen voll auf meine Aufgabe als Pastor in Husum konzentriert habe. Jemand fragte, ob ich dann ab Februar keinen mehr kennen würde, der im Zusammenhang mit der Gemeindearbeit stand? Das ist natürlich nicht so. Allerdings darf aufgrund der Datenschutzrichtline, die mir erst vor drei Wochen von Neuem zur Unterschrift vorgelegt wurde, ab 1. Februar nicht mehr auf Gemeindedaten zurückgegriffen werden, die im Rahmen des Dienstes vorgelegen haben. Das bedeutet, ich darf weder Deine Telefonnummer, noch deinen Whatsapp-Kontakt oder sonst etwas nutzen – ausser Du signaliserst Dein Einverständnis. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Du mir über Whatsapp, Mail oder auf dem Postwege signalisiert, dass ich Deine Kontaktdaten nun privat nutzen darf.

Am Ende bleibt: Gott hat wunderbare Gedanken – für Nordfriesland, für Husum und Mild-stedt und alle anderen schönen Städte und Dörfer der weiten Gegend. Im Zentrum dieser guten Gedanken Gottes ist das Evangelium – wie Luther es in seiner Übersetzung der Bibel so treffend ausdrückte: “…eine Gotteskraft jedem, der glaubt“. Die entscheidende Frage ist, ob es der christlichen Gemeinde gelingt, dafür ein starkes Zeugnis aufzurichten. So, dass es von der Gesellschaft auch wahrgenommen werden kann. Das ist es, worauf es unterm Strich ankommt – so erfüllt Gemeinde Jesu die uralte Verheißung: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein!“ Vieles Andere – wie wertvoll das zuweilen auch vorkommen mag – ist liebgewordenes Beiwerk oder nette Zier, im besten Fall praktische Hilfe – und unter Umständen können diese zweitrangigen Dinge sogar hinderlich werden. Dies zu sortieren und richtig einzuordnen gehört zum Verwalterauftrag, den Gott seinen Leuten in die Hände gegeben hat – und es ist nicht an uns, das an ihn zurückzudelegieren. Für diese Zusammenhänge wurde mein Blick in der letzten Zeit auf besondere Weise geschärft.

Soweit das Fazit für mich ‚stand heute‘. Was bleibt für Dich? Das muss jeder vor Gott für sich selbst entscheiden. Am Besten geht das, wenn der Staub der Aufregung sich gelegt hat und wieder Frieden eingekehrt ist. Diesen Frieden wünsche ich Dir von Herzen. Ich hoffe, wir werden uns bei den verschiedensten Anlässen wieder sehen und bin dann gespannt darauf zu hören, wie Gott mit uns allen auf den unterschiedlichsten Wegen weitergeht.

Liebe Grüsse auch von Ina,

alles Gute und Gottes Segen für Dich persönlich und der ganzen Gemeinde,

Dein/Euer

Bernd Kollmann

“Ansehen” der Person

Hier eine Predigt, von der meine Frau heute sagte, dass jeder Christ sie hören sollte. Es geht nur um einen einzigen Bibelvers: Jakobus Kap. 2 Vers 1. Weil die neue Lutherbibel als richtig genial wiedergibt, hier der Vers in meiner Lieblingsbibel (Zürcher) und dann nebenstehend bei Luther (2017):

Meine Lieben Brüder und Schwestern: Euer Glaube an unseren Herrn Jesus Christus, den Verherrlichten, gehe nicht einher mit einem Verhalten, das die Person ansieht. (Zürcher)

Meine Brüder und Schwestern, haltet den Glauben
an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit,
frei von allem Ansehen der Person. (Luther 2017)

Hier nun die Predigt:

Wer das Gebet am Ende gerne mitsprechen möchte, hier ist es:

Jesus, ich bin bereit für deine exklusive Liebe für mich. Obwohl es Menschen gibt, die ich sehr schätze, von denen ich viel gelernt habe und die grossen Einfluss auf mein Leben hatten und haben – soll mein Herz zuerst Dir allein gehören.

Ich möchte darauf bauen, dass die tiefe Vertrautheit nur zwischen Dir und mir zu meinem Anker wird im Sturm der Zeit – jetzt schon im Leben und auf absolute Weise dann im Sterben.

Lass mich das einüben. Bitte mach mich darauf aufmerksam, wo ich mehr auf Menschen höre als auf Dich. Wo ich Menschen eher vertraue als dir. Wo mein Wohl-befinden zu sehr davon abhängig ist, wie Menschen mich sehen oder ich sie ansehe.

Du sollst für mich mehr und mehr zu dem werden, der mich Wege führen darf, die noch keiner gegangen ist, den ich kenne. Gerne will ich sie mit Dir zusammen gehen. Ich möchte, dass Du mein bester Freund wirst.

Amen.

Schritt für Schritt geführt oder eigenverantwortlich voran?

Wie verstehen Sie Christsein, Nachfolge oder Jüngerschaft? Es gibt zwei Sichtweisen, die beide ihre Berechtigung haben: Die eine betont “Lass Gott machen, er führt sich schon richtig – und denke immer daran: ER kommt nie zu spät.” Die andere Sichtweise geht davon aus, dass am Kreuz und in der Auferstehung etwas “vollbracht” wurde, das jetzt aus Gott zur Verfügung steht. Das “Neue Testament” ist demnach tatsächlich wie eine Testamentseröffnung! Es weist uns auf einen Schatz hin, der vorhanden ist, und wir dürfen und sollen in Eigenverantwortung mit beiden Händen zugreifen, um uns diesen Schatz nutzbar zu machen. Christen, die eher in diese Richtung tendieren, zitieren gern Jesus aus Matthäus 11,12 “… nun wird dem Himmelreich Gewalt angetan und Gewalttätige reißen es an sich.”

Was ist nun richtig? Die Antwort lautet wie bei Juristen: “Kommt ganz drauf an” – nämlich darauf, wofür wir aufstehen um etwas zu gestalten und dafür dann auch Verantwortung zu übernhmen. Jakobusbrief Kap. 1 ist ein hervorragender Startpunkt für Menschen, die sich schon immer gefragt haben, was eigentlich wirklich ihr Part und ihre Verantwortung ist. Es war mir eine grosse Ehre und ein reines Vergnügen, in dieses Kapitel in den letzen Monaten tief einzutauchen. Hier die letzte Predigt aus dieser Reihe. Richtig veständlich wird sie mit diesem Tafelbild, das im Laufe der Ausführungen nach und nach erklärt wird:

Hier nun die Predigt dazu:

Mein Gebet ist, dass diese etwas sperrige Botschaft viele inspiriert.
Wenn dem so ist, würde ich mich über eine kurze Rückmeldung freuen!
Vielen Dank, Euer Bernd

Zum Täter werden (Jakobus 1,22)

Die Predigt von gestern ist eine, die ich gerne jedem Christ mitgeben würde, wenn ich könnte. Es gibt mindestens einen Menschen, der davon etwas erahnt haben muss: Wir feiern in Husum jetzt Gottesdienste am Samstagabend und Sonntagfrüh. D.h. ich predige die gleiche Predigt zwei mal. Damit jeder einen Platz bekommt. Man kann sich entweder zum einen oder zum anderen anmelden. Und was passierte am Sonntag? Tatsächlich kam A. am Samstag – und plötzlich entdecke ich ihn auch am Sonntag. Begründung: Ich wollte die Predigt nochmal auf mich wirken lassen. Dann betonte A., dass er selbstverständlich niemand den Platz wegnehmen wolle, und dass er, falls alle Plätze belegt seien, auch in Kauf genommen hätte, draussen zu bleiben.

Die Predigt wird am besten verständlich, wenn man die folgende Grafik dazu vor Augen hat:

Sogar die drei Punkte im oberen Bereich werden verständlich, wenn man die Predigt dazu hört 🙂

Viel Freude und Inspiration fürs Neue Jahr beim Hören!

Liebe Grüsse

Dein/Euer Bernd

Frohes Neues Jahr!

Hier ein Neujahrsgruss – vorgestern aufgezeichnet. Jetzt finde ich ihn fast eine Spur zu ernst – ich hoffe dennoch, er dient dem einen oder anderen und hilft dabei, den eigenen Weg zu finden in dieses Neue Jahr, das Gott uns bereitet hat.

Liebe Grüsse und alles Gute!

Euer Bernd

Ein Blick in die Krippe…

…hier in Form der Weihnachtspredigt. Sie beginnt bei Min. 4 – aber es tut einfach gut, auch die Schriftlesung am Anfang mitzunehmen.

Viel Freude beim Hören!

Die herzlichsten Segenswünsche zum Fest und zum Neuen Jahr.

Euer Bernd

Am Wort Gottes messen…

(Fortsetzung folgt, der Artikel wird in lockerer Folge nach unten vervollständigt – hier jeweils die aktuelle Version: V.1.3)

Wenn ich kluge Ratschläge höre, dann springt bei mir ganz spontan folgender Denkprozess an: Wie verhält sich diese kluge Ratschlag eigentlich zum Wort Gottes? Damit meine ich nicht nur einzelne Bibelstellen, sondern auch Prinzipien oder strategische Ansätze, die wir aus der Bibel nachvollziehen können. Vielleicht ist das eine Berufskrankheit – aber ich entdecke dabei oft, dass wertiges Denken und nachhaltige Ansätze sich mit der Bibel decken. Und zwar erstaunlich interdisziplinär. Das bestätigt mich dann immer wieder, dass wir eben doch in einer geschaffenen Welt leben, die ein Ingenieur nach bestimmten Prinzipien entwickelt hat. Und die einfach funtionieren, weil sie als Funktionsträger eingebaut sind. Einer der Denker, die ich schätze ist Eric Gujer, Herausgeber der Neuen Zürcher Zeitung. Er verarbeitete seine Informationen zur Pandemie und den Reaktionen der verscheidensten Gesellschaften und gibt 7 Ratschläge zum künftigen Umgang. Wir wollen sie anschauen und sie anhand des biblischen Zeugnisses prüfen. Das ist wertvoll, denn wir alle kommen hin und wieder in Situationen, die wir uns nicht ausgesucht haben, die wir uns niemals aussuchen würden, auf die man sich schlecht vorbereiten kann und die überfordern – und auf die wir nur reagieren können, wenn sie eintreten.

Für solche Lagen ein paar Ratschläge zu haben kann keinesfalls schaden, denn schnelles, entschiedenes und dennoch besonnenes Handeln ohne in wilden Aktionsimus zu verfallen kann entscheidend dafür sein, Schaden gering zu halten. Hier seine 7 Ratschläge (verkürzt auf dedn Punkt gebracht) und ein paar biblsiche Gedanken dazu:

1. Jemand muss Alarm schlagen oder: Nur weil Trump etwas gesagt hat, muss es nicht falsch sein.

Die WHO hat viele Verdienste und gute Eigenschaften, diejenige, ein geeigneter Wachhund zu sein, gehört jedoch nicht dazu. Zu Recht wurde ihr vorgeworfen, zu lange zuviel Rückschicht auf Peking genommen zu haben. Eric Gujer fordert in diesem Zusammehang ein unabhängiges, europäisches Frühwarnsystem.

Was sagt die Bibel zu “Jemand muss Alarm schlagen”?

Bereits auf Seite 7 des Alten Testaments finden wir den ersten, der so richtig Ararm schlägt: Noah. Er sieht, wie die Menschheit mit Vollgas auf Kollisionskurs ist mit Gottes Vorstellungen und wie Gott reagieren wird – und schlägt Alarm. Mit Worten und dem Bau eines riesigen Schiffes zur Rettung aller, die sich alarmieren lassen würden. Entsprechend ist das Neue Testament aufgebaut: Der “Alarmschläger” ist diesmal Johannes der Täufer. Er alamiert die Juden und macht ihnen klar, dass sie mit ihrer falschen Frömmigkeit mit Gottes Vorstellungen über Kreuz liegen. Aber dass es Rettung gibt, die nun unmittelbar bevorsteht. So versucht der Prophet, Jesus den Weg zu bereiten.

Zwischen diesen beiden “ersten Alarmschlägern” kennt die Bibel eine Fülle von prophetischen Diensten, die immer wieder aufstehen, um Menschen zu alarmieren, sei es, weil Hungersnöte bevorstehen, militärische Auseinandersetzungen bevorstehen oder andere Katastrophen drohen.

Die Frage ist nur: Woran erkenne ich die richtigen Alarmsirenen – auch für mein Leben? Das Internet ist voll von durchgeknallten Alarmisten mit und ohne Verschwörungstheorieen und die Nachrichten quellen über vor Alarmmeldungen aufgeregter Teenager.

Ich würde heute die Auswahl der Leute, die auch alarmistisch in mein Leben reden dürfen, an drei Kriterien festmachen: Motiv, Ideologie (oder zugrundeliegende Theorie bzw. “Metaerzählung”) und Gesamtbild. Also: Warum gibt diese Persönlichkeit Alarm (oder eben nicht, wie die WHO am Anfang der Pandemie), was ist der Beweggrund? Welches Bild davon, wie die Welt ist oder sein sollte, trägt diese Person im Herzen? Was macht diese Person aus, welche konstruktiven Beiträge kamen bereits von ihr, für was steht sie, wenn man das gesamte Bild des Lebens der Person betrachtet?

Der Apostel Paulus würde diese drei Kriterien wahrscheinlich zusammenfassen mit “Sinn Christi” oder “Gesinnung Christi” (1. Korintherbrief 2,16). Menschen, die etwas davon spiegeln, sind willkommen, in mein Leben zu sprechen – und wenn es sein muss, auch die Alarmglocke zu läuten. Das habe ich nötig und das hat unsere Gesellschaft nötig, denn wir alle leben in unseren “Blasen”, reimen uns die Welt zusammen, wie es uns gefällt, und merken oft viel zu spät, dass wir auf Kollisionskurs der Wirklichkeit, Gott oder einer anderen Grösse sind, die wir aus dem Blick verloren haben.

2. Wer zu spät kommt, den bestraft das Virus oder: Harte Maßnahmen entfalten ihre Wirkung umso besser, je früher und entschiedener sie ergriffen wurden.

Für mich ist dieser Punkt seit einigen Jahren ein sehr Wichtiger: Es gibt Fenster der Gelegenheiten! Die Welt ist so geschaffen, dass man zur “gegebenen” oder “angenehmen” Zeit direkt und ohne zu zögern zugreifen sollte. Solche Fenster der Gelgenheiten schließen sich wieder, wenn man nicht zupackt. Alles richtig zu machen, reicht eben nicht: entscheidend ist oft, es zur richtigen Zeit zu machen. Das gilt für die Pandemie und ihre Eindämmung genauso wie für die grossen Fragen jedes Einzlnen: Partnerwahl, Familienplanung, Berufswahl, Berufswechsel, Immobilienkauf… und genauso für Entscheidungen zu sozialem Engagement, Einsatz für die Gesellschaft oder die Kirchengemeinde.

Was sagt die Bibel zu “Wer zu spät kommt, den bestraft das Virus”?

Weil das in der Bibel ein riesen Thema ist, kennt das Neue Testament zwei Begriffe für Zeit: Chronos (der verrinnende Zeit) und Kairos (die Zeit als Gelegenheit). Die Uhrenhersteller benutzen nur das Erstere, um ihre Produkte zu bewerben: Chronometer, Chronograph… . Das geschieht aus gutem Grund: Es ist sogar den besten Schweizer Uhrmachern unmöglich, eine Kairos-Uhr zu bauen. Es gibt keine Uhr, die günstige Gelegenheiten anzeigt. Ein guter Ausgangspunkt zum Nachdenken über richtige Zeitpunkte im Leben ode rin Situationen ist der 2. Korintherbrief Kap.6. Hier schreibt Paulus: Als Mitarbeiter aber ermahnen wir euch, dass ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfangt. Denn er spricht (Jes 49,8): »Ich habe dich zur willkommenen Zeit erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen.« Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!

Wer tiefer einsteigen möchte in diese Thematik, dem empfehle ich die Blockbeitrag vom 7. September 2020 weiter unten.

3. Auch Europa braucht Schlagbäume

Diesen Punkt habe ich am 11. Januar 2019 ausführlich behandelt. Leider ist es ziemlich mühselig, soweit zurückzuscrollen. Mal sehen, wie ich das gelöst bekomme…

Neue Runde im Kulturkampf in den USA eingeläutet

Dass sich Abtreibungsgegener und Abtreibungsbefürworter (sorry für die Wortwahl, mir ist klar, dass es natürlich keinen Abtreibungsbefürworter gibt, das Wort steht hier nur als Füllwort für einen noch längeren Satz als diesen, der die Gegenposition politisch korrekt wiedergeben würde) in den USA unversöhnlich gegenüberstehen, ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass es in diesem Kampf eine feine Linie gibt, die bisher beide Seiten respektiert haben: Steuergelder können zwar benutzt werden, um Abtreibungsorganisationen zu fördern (Planned Parenthood bekommt ca. 450 Millionen $/p.a.), keinesfalls dürfen Steuergelder jedoch dazu benutzt werden, dirket Abtreibungen zu finanzieren. Das regelt das sogen. “Hyde Amandment”. Als diese Rechtsverordnung in Kraft trat, stimmten ihr nicht nur die Republikaner zu, sondern 248 Demokraten im Repräsentantenhaus und 48 Demokraten im Senat.

Das bedeutet: Eine breite Mehrheit kam zum Konsens, dass wenn Abtreibungen schon legal sind, jedenfalls ein Amerikaner gezwungen werden darf, durch seine Steuergelder direkt Abreibungen zu finanzieren. Diese Regelung hört sich für uns fremd an, weil wir als Europäer gewohnt sind, mit unseren Steuergeldern oder unfreiwilligen Beiträgen alles Mögliche zu finanzieren, mit dem wir nicht unbedingt einverstanden sind. US-Amerikaner denken anders – sie sind ja (unter anderem) aus Europa auch deshalb ausgewandert, um nicht mehr in dieser Weise gegängelt zu werden, und aufgebrochen ins “Land of the Free”.

Vor diesem Hintergrund spielt das “Hyde Amandment” eine grosse Rolle. Nun haben letzte Woche “President Elect” Biden und seine Demokraten diese “Waffestillstandslinie” angestet, indem sie eine Gesetzesvorlage in die Anhörung brachten, die das “Hyde Amandment” eliminieren würde. Weil das hier vereinfacht dargestellt ist, hier der Satz, mit dem man im Netz mehr dazu finden kann: “House Committee on Appropriations hosted a hearing to push forward a Democratic bill that would eliminate the Hyde amendment”.

Warum erwähne ich das hier? Weil die deutsche und europäische Darstellung, dass Donald Trump der zündelnde Brandstifter im amerikanischen Kulturkampf ist, sehr einseitig ist. Trump poltert. Trump hat unsägliche Charakterschwächen. Trump ist ein leicht auszumachendes Ziel für Gutmenschen jeder Couleur und gibt eine super Projektionsfläche für politsch korrekten Ekel ab.

Doch er ist nicht der Einzige, der zündelt. Sollte der demokratische Vorstoß, das “Hyde Amandment” auszuhebeln, erfolgreich sein, wäre das viel mehr als zündeln – egal wie seriös, vernünftig und sozial verpackt es verkauft wird. Es wäre eine Bombe, die das Potential hätte, den fragilen Zusammenhalt der Menschen in den Vereinigten Staaten vollens zu zerstören. In Europa werden wir diese Zusammenhänge nicht in den Nachrichten finden. Bei uns wird dann nur darüber berichtet werden, wie ewiggestrige, militante Abtreibungsgegner wieder Unfrieden in die Gesellschaft bringen. Deshalb war es mir wichtig, einmal diese Zusammenhänge aufzuzeigen – manchmal ist es gut, das ganze Bild zu sehen!

Liebe Grüsse

Euer Bernd

Gott empfangen – von Gott empfangen

Gott ist nur gut – großzügig und gütig – er liebt es, seine Geschöpfe zu beschenken. Leider ist uns Gott und sein Handeln so fremd geworden, dass wir Schwierigkeiten haben, von ihm zu empfangen.

Jakobus, der Bruder Jesu, zeigt uns auf einfache und klare Weise, wie wir uns Gott gegenüber so positionieren können, dass der Fluß des Segens Gottes ungehindert in unser Leben strömen kann. Das hat nichts mit Leistung von unserer Seite zu tun – aber alles mit Haltungen. Diese Predigt zu erarbeiten und dann weiterzugeben war ein reines Vergnügen für mich – weil Wahrheit so gut tut! Du bist nun eingeladen, mit mir zusammen Wahrheit zu tanken:

Untenstehende Illustration kann helfen, besser zu folgen. Viel freude beim Hören!
Mit besten Grüßen zum Advent, Euer Bernd

Anmerkung für kritische Hörer: Es ist erstaunlich, wie viele ernsthafte Pastoren, Theologen und Prediger die Verse aus Jakobus 1,19-21 als “stand alone” – Verse auslegen und so tun, als ob es keinen Zusammenhang gäbe. Für mich gibt es zwei Gründe, den Zusammenhang zu betonen: (1) ist die fehlende Qualifikation der dort angegebenen Werte ein klarer Hinweis darauf, dass das Geschriebene im Zusammenhang verstanden werden soll, denn nur daraus ergibt sich die Qualifikation. Z.B. “Schnell im Hinhören”: Stände dies als pauschale Ermahnung für sich allein, müsste dabeistehen, wem oder was wir gerne und mit offenem Ohr zuhören sollten. Das fehlt aber hier, während es an anderen Stellen der Schrift durchaus qualifiziert zu finden ist, siehe z.B. Apostelgeschichte 17,11 und 1. Thessalonicher 2,13. (2) In V. 21 “Lasst uns daher…” (Zürcher Übersetzung) zeigt, dass wir von irgendwo her kommen. Dass Jakobus eine Abfolge im Sinn hat. Ähnliches finden wir bei Luther, er benutzt “darum”. Mir gemügen diese beiden Hinweise dafür, diese Sätze klar im Zusammenhang zu verstehen. Nun könnte man einwenden, dass beides nicht so starke Argumente sind – allerdings sind Argumente dafür, diese Verse für sich allein zu lesen, nicht existent.

Bin sonst nicht so der Alarmist…

…aber das hier hat mir zu denken gegeben – hier ein Einblick in des chinesische Denken, wie ich das niemals zuvor erlebt habe. Tu Dir die zweieinhalb Minuten mal an:

Das nenne ich eine eindeutige, klare Einodnung des eigenen Standpunktes. Hier ist nichts weichgespült – sondern verständlich auf den Punkt gebracht.

Richtig spannend ist der Gorbatschow-Bezug als einziges Element, das dieses System schwächen könnte. Mit anderen Worten: Alles andere, Amis und Europäer und die umgebenden Asiaten sowieso, sind einfach nur Unterlegen und können als Opfer betrachtet werden. Wird die westlich geprägte, christlich-abendländische Kulur standhalten können? Da bin ich mal gespannt…

Lieben Gruss

Euer Bernd