VFR oder IFR?

Piloten von kleinen Flugzeugen haben die Wahl zwischen zwei Arten des Fliegens: Sie können bei gutem Wetter und ausreichender Sicht “nach Gefühl” fliegen, sich auf den Hosenboden verlassen (wo mein Popo ist, muss unten sein) und so fröhlich z.B. über dem Wattenmeer die einmalige Landschaft genießen.

Wer aber nicht nur ein “Schönwetter-gute-Laune-Gefühls-Hosenboden-Pilot” sein möchte, sondern auch bei Wind, Sturm und Nebel von A nach B gelangen möchte, muss völlig andere Regeln anwenden. IFR heißt “Instrument Flight Rules”, also fliegen nach Instrumenten, die wahre Fakten zur Verfügung stellen, wenn mangelnde Sicht, trügerische Gefühle und falsche Empfindungen in die Irre führen.

Um die untrüglichen Fakten der Instrumente richtig zu interpretieren und sie nicht mit subjektiven, eigenen Empfindungen zu mischen, benötigen IFR-Piloten eine spezielle Ausbildung. Hier wird den Piloten förmlich abtrainiert, aus Gefühlen und Empfindungen Schlüsse zu ziehen! Statt dessen lernen sie, sich ganz auf die Faktenlage zu verlassen, die von den Fluginstrumenten zur Verfügung gestellt werden – um diese dann zugunsten eines sicheren Flugverlaufs richtig zu verarbeiten.

Was hat das mit Glauben zu tun? Menschen, die auf Gott vertrauen, bewegen sich mit ihrem Glauben in einer unsichtbaren Welt, in der menschliche Gefühle und Empfindungen leicht in die Irre führen. Für diese geistliche Welt haben wir einfach keine verlässlichen Sinnesorgane – und wenn wir welche hatten, dann sind die durch unsere langjährige Konzentration auf das, was vor Augen ist, abgestumpft oder unbrauchbar geworden. Wie gut, dass Gott uns eine andere Art der Orientierung anbietet: Sein Wort, die Bibel und seinen Heiligen Geist. Wer sich auf diese Elemente zur Orientierung und zur Steuerung seines Lebens einlässt, für den gilt: “…dann wirst du die Furcht des Herrn verstehen, und Gotteserkenntnis wirst du finden. Denn der Herr gibt Weisheit und aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht.” (Sprüche Kap. 2, Verse 5-6).

Das Bedeutet: Egal, was um uns herum im Sichtbaren geschieht, egal wie einschüchternd oder entmutigend sich Umstände vor unserer Nasenspitze generieren: Christen setzen ihr Vertrauen auf das wahre, unwandelbare, sein Jahrtausenden wirksame Wort Gottes. Sie versuchen nicht einmal mehr auf ihre Gefühle und Empfindungen zu setzen, um die Stürme und Nebelbänke des Lebens zu meistern. Statt dessen erachten sie die Tatsachen, die Gottes Wort zeigt, als gesetzte, verlässliche Fakten und wenden sie vertrauensvoll an. Genauso, als ob es sich um offensichtliche Tatsachen handelt. An dieser Stelle hinkt übrigens das Beispiel von den Fluginstrumenten: Wenn die nämlich wieder Erwarten verrückt spielen, wie unserer Tage in der Boing 737 Max 8, dann ist alles verloren! Wie gut, dass Gottes Wort ein sicherer Wegweiser in der unsichtbaren Welt ist: Bisher ist damit noch jeder zum Ziel gekommen!

Mit diesen Gedanken wünsche ich eine glaubensstarke Woche voller gesunder Orientierung von Gott her – gerade dann, wenn alles andere verworren, unsicher und trübe erscheint!

Euer Bernd Kollmann

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