Am Wort Gottes messen…

(Fortsetzung folgt, der Artikel wird in lockerer Folge nach unten vervollständigt – hier jeweils die aktuelle Version: V.1.3)

Wenn ich kluge Ratschläge höre, dann springt bei mir ganz spontan folgender Denkprozess an: Wie verhält sich diese kluge Ratschlag eigentlich zum Wort Gottes? Damit meine ich nicht nur einzelne Bibelstellen, sondern auch Prinzipien oder strategische Ansätze, die wir aus der Bibel nachvollziehen können. Vielleicht ist das eine Berufskrankheit – aber ich entdecke dabei oft, dass wertiges Denken und nachhaltige Ansätze sich mit der Bibel decken. Und zwar erstaunlich interdisziplinär. Das bestätigt mich dann immer wieder, dass wir eben doch in einer geschaffenen Welt leben, die ein Ingenieur nach bestimmten Prinzipien entwickelt hat. Und die einfach funtionieren, weil sie als Funktionsträger eingebaut sind. Einer der Denker, die ich schätze ist Eric Gujer, Herausgeber der Neuen Zürcher Zeitung. Er verarbeitete seine Informationen zur Pandemie und den Reaktionen der verscheidensten Gesellschaften und gibt 7 Ratschläge zum künftigen Umgang. Wir wollen sie anschauen und sie anhand des biblischen Zeugnisses prüfen. Das ist wertvoll, denn wir alle kommen hin und wieder in Situationen, die wir uns nicht ausgesucht haben, die wir uns niemals aussuchen würden, auf die man sich schlecht vorbereiten kann und die überfordern – und auf die wir nur reagieren können, wenn sie eintreten.

Für solche Lagen ein paar Ratschläge zu haben kann keinesfalls schaden, denn schnelles, entschiedenes und dennoch besonnenes Handeln ohne in wilden Aktionsimus zu verfallen kann entscheidend dafür sein, Schaden gering zu halten. Hier seine 7 Ratschläge (verkürzt auf dedn Punkt gebracht) und ein paar biblsiche Gedanken dazu:

1. Jemand muss Alarm schlagen oder: Nur weil Trump etwas gesagt hat, muss es nicht falsch sein.

Die WHO hat viele Verdienste und gute Eigenschaften, diejenige, ein geeigneter Wachhund zu sein, gehört jedoch nicht dazu. Zu Recht wurde ihr vorgeworfen, zu lange zuviel Rückschicht auf Peking genommen zu haben. Eric Gujer fordert in diesem Zusammehang ein unabhängiges, europäisches Frühwarnsystem.

Was sagt die Bibel zu “Jemand muss Alarm schlagen”?

Bereits auf Seite 7 des Alten Testaments finden wir den ersten, der so richtig Ararm schlägt: Noah. Er sieht, wie die Menschheit mit Vollgas auf Kollisionskurs ist mit Gottes Vorstellungen und wie Gott reagieren wird – und schlägt Alarm. Mit Worten und dem Bau eines riesigen Schiffes zur Rettung aller, die sich alarmieren lassen würden. Entsprechend ist das Neue Testament aufgebaut: Der “Alarmschläger” ist diesmal Johannes der Täufer. Er alamiert die Juden und macht ihnen klar, dass sie mit ihrer falschen Frömmigkeit mit Gottes Vorstellungen über Kreuz liegen. Aber dass es Rettung gibt, die nun unmittelbar bevorsteht. So versucht der Prophet, Jesus den Weg zu bereiten.

Zwischen diesen beiden “ersten Alarmschlägern” kennt die Bibel eine Fülle von prophetischen Diensten, die immer wieder aufstehen, um Menschen zu alarmieren, sei es, weil Hungersnöte bevorstehen, militärische Auseinandersetzungen bevorstehen oder andere Katastrophen drohen.

Die Frage ist nur: Woran erkenne ich die richtigen Alarmsirenen – auch für mein Leben? Das Internet ist voll von durchgeknallten Alarmisten mit und ohne Verschwörungstheorieen und die Nachrichten quellen über vor Alarmmeldungen aufgeregter Teenager.

Ich würde heute die Auswahl der Leute, die auch alarmistisch in mein Leben reden dürfen, an drei Kriterien festmachen: Motiv, Ideologie (oder zugrundeliegende Theorie bzw. “Metaerzählung”) und Gesamtbild. Also: Warum gibt diese Persönlichkeit Alarm (oder eben nicht, wie die WHO am Anfang der Pandemie), was ist der Beweggrund? Welches Bild davon, wie die Welt ist oder sein sollte, trägt diese Person im Herzen? Was macht diese Person aus, welche konstruktiven Beiträge kamen bereits von ihr, für was steht sie, wenn man das gesamte Bild des Lebens der Person betrachtet?

Der Apostel Paulus würde diese drei Kriterien wahrscheinlich zusammenfassen mit “Sinn Christi” oder “Gesinnung Christi” (1. Korintherbrief 2,16). Menschen, die etwas davon spiegeln, sind willkommen, in mein Leben zu sprechen – und wenn es sein muss, auch die Alarmglocke zu läuten. Das habe ich nötig und das hat unsere Gesellschaft nötig, denn wir alle leben in unseren “Blasen”, reimen uns die Welt zusammen, wie es uns gefällt, und merken oft viel zu spät, dass wir auf Kollisionskurs der Wirklichkeit, Gott oder einer anderen Grösse sind, die wir aus dem Blick verloren haben.

2. Wer zu spät kommt, den bestraft das Virus oder: Harte Maßnahmen entfalten ihre Wirkung umso besser, je früher und entschiedener sie ergriffen wurden.

Für mich ist dieser Punkt seit einigen Jahren ein sehr Wichtiger: Es gibt Fenster der Gelegenheiten! Die Welt ist so geschaffen, dass man zur “gegebenen” oder “angenehmen” Zeit direkt und ohne zu zögern zugreifen sollte. Solche Fenster der Gelgenheiten schließen sich wieder, wenn man nicht zupackt. Alles richtig zu machen, reicht eben nicht: entscheidend ist oft, es zur richtigen Zeit zu machen. Das gilt für die Pandemie und ihre Eindämmung genauso wie für die grossen Fragen jedes Einzlnen: Partnerwahl, Familienplanung, Berufswahl, Berufswechsel, Immobilienkauf… und genauso für Entscheidungen zu sozialem Engagement, Einsatz für die Gesellschaft oder die Kirchengemeinde.

Was sagt die Bibel zu “Wer zu spät kommt, den bestraft das Virus”?

Weil das in der Bibel ein riesen Thema ist, kennt das Neue Testament zwei Begriffe für Zeit: Chronos (der verrinnende Zeit) und Kairos (die Zeit als Gelegenheit). Die Uhrenhersteller benutzen nur das Erstere, um ihre Produkte zu bewerben: Chronometer, Chronograph… . Das geschieht aus gutem Grund: Es ist sogar den besten Schweizer Uhrmachern unmöglich, eine Kairos-Uhr zu bauen. Es gibt keine Uhr, die günstige Gelegenheiten anzeigt. Ein guter Ausgangspunkt zum Nachdenken über richtige Zeitpunkte im Leben ode rin Situationen ist der 2. Korintherbrief Kap.6. Hier schreibt Paulus: Als Mitarbeiter aber ermahnen wir euch, dass ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfangt. Denn er spricht (Jes 49,8): »Ich habe dich zur willkommenen Zeit erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen.« Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!

Wer tiefer einsteigen möchte in diese Thematik, dem empfehle ich die Blockbeitrag vom 7. September 2020 weiter unten.

3. Auch Europa braucht Schlagbäume

Diesen Punkt habe ich am 11. Januar 2019 ausführlich behandelt. Leider ist es ziemlich mühselig, soweit zurückzuscrollen. Mal sehen, wie ich das gelöst bekomme…

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