Supermond

Auch wenn nicht jeder den “Blutmond” vor zwei Tagen gesehen hat – der Vollmond gestern war schon recht eindrucksvoll. Wer sich nochmal davon inspirieren lassen möchte, hier ein Song, der dazu einlädt:

Ja, ich weiß: für manchen Geschmack war das etwas sehr zuckersüß. Sicher nix für Freunde etwas härterer Musik. Aber in mancher Hinsicht besser als “Der Mond ist aufgegangen…”.

Wie “lunar” ist Ihr Leben?
Für die meisten Völker auf Erden spielt die Sonne die wichtigste Rolle. Sie wird verehrt, vergöttert und nach ihr werden die meisten Kalender justiert. Ein Volk jedoch ist nicht solar, sondern lunar, also ganz auf den Mond ausgerichtet: Das Volk Israel. Es hat einen Mondkalender und all seine vielfältigen Feste richten sich streng nach den Mondphasen. Die Israeliten – ein Volk, das sich also nicht selbst als das wahre Licht sieht, sondern es nach dem eigenen Selbstverständnis nur wiederspiegelt. Aber auch geschichtlich kann man Parallelen ziehen: Durch die Jahrhunderte kam es immer wieder vor, dass Israel mal in gewissem Glanz erstrahlte um dann abzunehmen und hin und wieder auch völlig zu verschwinden. So gesehen ist dieses Volk aktuell nur eine schmale Mondsichel, denn von den 12 Stämmen, die das Volk Israel ausmacht, sind 11 zur Zeit unsichtbar, verschwunden, unter andere Völker zerstreut. Und auch die Schoa lässt sich so einordnen: Sie ist der jüdische Blutmond schlechthin.

Nun zu uns: Wie “lunar” sind wir? Wie ist das – betrachten wir uns selbst als den Mittelpunkt, als den Nabel des Systems – oder reflektieren wir das Licht eines anderen? Ich wünsche mir das Zweite für mein Leben: Als Gottes Ebenbild etwas von seiner Herrlichkeit zu reflektieren. Sich so “lunar” zu verstehen ist entspannter als sich selbst immer so wichtig zu nehmen! Und es ist auch entspannend, nicht immer “voll” da sein zu müssen – es gibt im Leben Phasen, die eben dunkler sind. Wer sich “lunar” versteht, muss so etwas nicht gleich als Beinbruch empfinden und in Selbstmitleid und Frust versinken. Statt dessen können wir überlegen: Wo sind die Bereiche, in denen ich nach einem schlimmen Rückschritt auch wieder “aufgehen” kann?

Ich wünsche Ihnen mit diesem Impuls eine gelingende Woche – ob Sie nun gerade mit den ganzen Sternen “voll” um die Wette strahlen oder ob Sie sich wie ein Neumond darauf vorbereiten, demnächst wieder am Firmament ihrer Umgebung zu erscheinen…

Ihr Bernd Kollmann

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