Verschwenderisch verwöhnt

Manchmal sieht man das Gold erst auf den zweiten Blick: Neben dem Haus, in den wir untergebracht sind, liegt ein Stück Land. Bei unserer Ankunft sah es aus wie ein Stück Wüste oder wie eine Brache. Wir sind jetzt sechs Tage hier und das gleiche Stück Land sieht aus, wie ein riesiges Gemüsebeet: Alles wächst in einer unglaublichen Geschwindigkeit.

Tatsächlich ist Guatemala, was Klima und Fruchtbarkeit betrifft, verschwenderisch verwöhnt. Es liegt zwar in den Tropen, hat aber durch die Höhe (wir wohnen auf 2000m Seehöhe) ein eher gemäßigtes Klima. Es fühlt sich an wie ständiges Frühjahr/Sommer bei uns zuhause. Dazu fruchtbare, vulkanische Böden und ausreichend Wasser. Hier wächst alles! Das Bild vom Fruchtladen, das hier folgt, könnte vielleicht auch aus Hamburg stammen, dann wären die Früchte das Ergebnis eines immensen logistischen Aufwands und würden Zeugnis geben von den genialen Management-Fähigkeiten hamburgischer Kaufleute. Doch die Früchte, die ihr hier seht, kommen allesamt aus einem Radius von maximal 20km! Schaut Euch das an:

Viele Menschen bringen diese verschwenderische Fülle tatsächlich in Verbindung mit Gottes Gunst und seinem Segen. Sie lieben es, das auch zu bekennen und zu bezeugen. Hier könnt ihr sehen, wie das auf unvergleichliche Art und Weise hier praktiziert wird:

Das ist aus einer Kirche, in die wir beim spazierengehen in Antigua mehr zufällig hineingeraten sind – ich habe niemals etwas Vergleichbares gesehen!

Als uns dämmerte, wie wie unvergleichlich fruchtbar dieses Land ist, haben wir uns die Verkaufsstände am Wegesrand genauer angesehen. Hier bieten “Farmer” ihre Erzeugnisse an. Ich setze “Farmer” in Anführungsstriche, weil bereits ein Grundstück von 2-3000qm (!) als Farm gilt und locker eine Familie ernähren kann. Man bekommt an diesen Ständen Papaya, Avocados, Ananas und Mangos nebst allen gängigen Gemüsesorten für unglaublich schlankes Geld. So sah unser erster Obsteinkauf aus: 1 Ananas, 1 Papaya, 1 Wassermelone, 5 Mangos, 8 Bananen und 6 Tomaten für 80 Quetzales (ca. 9€/$)! Und das alles vollreif geerntet mit maximalem Geschmack, nix mit Nachreife zuhause 🙂

Ich fand auch das Wandbild über dem Fruchtbarkeits-Teppich ganz passend, es ist eine sehr amerikanisch anmutende Interpretation der Vorkommnisse auf dem sogen. “Berg der Verklärung”: Jesus entfernt sich von seinen Jüngern ist ist plötzlich umgeben von Elia und Mose und einem Widerschein der göttlichen Herrlichkeit. Seine Jünger erleben dieses Ereignis erst als erschreckend – dann aber als so angenehm, dass sie es am liebsten festhalten würden – sie können sich vorstellen, alles hinter sich zu lassen um in dieser herrlichen Umgebung dauerhaft zu wohnen!

Offensichtlich gibt es also Menschen hier, die Segensfülle und Herrlichkeit Gottes im Zusammenhang sehen – ich glaube, sie haben völlig recht :-).

Ich möchte das, was Gott mir und uns geschenkt hat und womit er unser Land gesegnet hat, auch so sehen lernen – herausfinden, wo wir verschwenderisch verwöhnt sind, das nutzen und genießen, Gutes draus machen und unserem herrlichen Gott den gebührenden Dank dafür ausdrücken!

Liebe Grüße,

Dein und Euer Bernd

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